Mall Anders war als transdisziplinäres Projekt konzipiert. Transdisziplinarität? Kein Begriff, der zur Alltagssprache gehört. Aber wer ein Wort mit der Vorsilbe trans verbindet, hat Bewegung im Sinn: Transport, Transzendenz, Transformation, Transgender, Transaktion … fast immer geht es um das Überwinden von Grenzen.
Aus dem Lateinischen übersetzt bedeutet die Vorsilbe trans soviel wie über … hinaus, aber auch jenseits und quer. Wenn Wissenschaftler*innen und Studierende transdisziplinär arbeiten, bewegen sie sich quer zur eigenen Forschungsdisziplin. Zugleich denken sie jenseits ihrer wissenschaftlichen Expertise – und darüber hinaus. Architekt*in sein und zugleich jenseits der Architektur denken. Physik studieren und dabei die gesellschaftlichen Auswirkungen physikalischer Forschung im Blick behalten. Expert*in der Ökonomie werden und gleichzeitig das Erfahrungswissen von Betroffenen einbeziehen.
Transdisziplinarität bezeichnet ein Forschungs- und Lernprinzip, das als Brücke zwischen Universität und Gesellschaft operiert: Transdisziplinäre Ansätze gehen davon aus, dass wissenschaftliches Wissen nur eine von vielen verfügbaren Wissensressourcen darstellt und dass Wissenschaft und Studium durch den Einbezug möglichst pluraler Wissensressourcen (z.B. Berufswissen, Praxiswissen, Körperwissen) an Stärke gewinnen.
Als Dialog- und Begegnungsort an der Schnittstelle zwischen Universität und Gesellschaft wurde Mall Anders von der Stabstelle Transdisziplinäre Lehre der TU Berlin initiiert, kuratiert und wissenschaftlich auswertet. Die Umsetzung, räumliche Gestalt, Programmkoordinierung und didaktische Ausgestaltung erfolgten in Kooperation mit dem Natural Building Lab der TU Berlin. Mall Anders wurde finanziert aus Mitteln der Exzellenzstrategie von Bund und Ländern im Rahmen der Berlin University Alliance.
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